Akademie und Lehre

Historie

Seit ihrer Gründung im Jahr 1999 hat sich die Akademie für Psychotherapie stetig weiterentwickelt. So bieten wir zwischenzeitlich sämtliche Ausbildungen und Fachkunden in den sozialrechtlich anerkannten Richtlinienverfahren, ausgewählte Ärztliche Weiterbildungen und die Weiterbildung im Bereich Sozialtherapie an.

Ein Wegweiser zeigt in die Vergangenheit und einer anderer in die Zukunft

Seit ihrer Gründung im Jahr 1999 bietet die Akademie für Psychotherapie Erfurt psychotherapeutische Aus- und Weiterbildungen an.

Vorgeschichte und Gründungsidee

Als Inhaber des Lehrstuhls für Psychosomatik und Psychotherapie und Direktor der entsprechenden Klinik der Leipziger Universität hatte Prof. Michael Geyer bereits 1990 das Sächsische Institut für Psychoanalyse und Psychotherapie und den Sächischen Weiterbildungskreis für Psychotherapie, Psychoanalyse und Psychosomatische Medizin gegründet. In dieser Zeit entstand das Konzept einer Weiterbildungsstätte, in der alle wissenschaftlichen Verfahren gleichberechtigt und in wechselseitiger Verbindung gelehrt werden, sich gegenseitig befruchten und den Studierenden, die das möchten, eine integrative Perspektive angeboten wird.
Dieser Plan sollte mit der Gründung der Akademie für Psychotherapie in Erfurt realisiert werden. Gemeinsam mit Christian Geyer als kaufmännischem Leiter und Organisationschef beginnt 1999 der Aufbau dieser Ausbildungsstätte, der in mehreren Etappen vonstattengeht. Renate Schilling, Wolfgang Fiedler und Barbara Andrzejak sind die Mitstreiter der ersten Stunde, die als Ausbildungsleiter zunächst in Tiefenpsychologisch-fundierter Psychotherapie für Erwachsene und Kindern tätig werden.

1999 bis 2001

Nach einer 2-jährigen Aufbauphase mit einer kleinen Büroeinheit in der Schottenstraße 22 und Anmietung von Seminarräumen in bestehenden Bildungseinrichtungen (Ursulinenkloster, Katholisches Krankenhaus u.a.) können 2001 mit der Anmietung einer Etage der Schuhgasse 12 am Erfurter Fischmarkt eigene Seminar- und Behandlungsräume geschaffen werden (neben Hörsaal und Seminarraum auch ein erstes Erwachsenen- und Kinderbehandlungszimmer). Aufgrund der hohen Nachfrage werden bereits 2000 Neuanfänger nicht mehr nur zum Herbstsemester, sondern auch zum Frühjahrssemester immatrikuliert.
2001 beginnt auch die eigene Behandlungstätigkeit von Kandidaten der AfP in eigenen Räumen auf der Grundlage einer Ermächtigung der Institutsambulanz durch die Kassenärztliche Vereinigung Thüringen. Wolfgang Fiedler wird Leiter der Institutsambulanz.

2001 bis 2006

In diesen Jahren werden die Voraussetzungen für die Integration der Verhaltenstherapie und der Analytischen Psychotherapie geschaffen. Michael Geyer und Gernot Koch werden 2004 Ausbildungsleiter für Analytische Erwachsenen- und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie. Stefan Sewtz wird 2006 zum Ausbildungsleiter des Bereichs für Verhaltenstherapie von Erwachsenen und Kindern berufen. Die ersten approbierten Absolventen verlassen die AfP und lassen sich als Psychologische Psychotherapeuten und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten nieder. Die Anzahl der Neuimmatrikulierten wächst ständig. Aufgrund der gestiegenen Raumanforderungen werden zusätzlich das 3. OG Fischmarkt 5 (2006) und das 1. OG Fischmarkt 5 (2007) angemietet. Endlich hat die AfP einen großen Hörsaal und insgesamt 20 Therapie- und Behandlungsräume für Erwachsene und Kinder und Jugendliche.
2003 erhält das Curriculum zur Weiterbildung von Sozialtherapeuten im Tätigkeitsfeld Abhängigkeitskrankheiten die Anerkennung der Deutschen Rentenversicherung. Die ersten 20 zukünftigen Suchttherapeuten beginnen ihre Ausbildung.

2007 bis 2011

Die Ausbildungsteilnehmer drängen auf die Ergänzung der bisherigen ausschließlichen berufsbegleitenden Studiengänge durch eine Vollzeitausbildung, die schließlich 2008 nach entsprechender Erweiterung der Ausbildungskapazitäten beginnt.
Die ursprüngliche Gründungsidee einer stärkeren Integration der Verfahren gewinnt 10 Jahre nach der Gründung der AfP endlich stärkere Bedeutung. Zum einen besuchen verhaltenstherapeutische und tiefenpsychologische Kandidaten wechselseitig Lehrveranstaltungen der anderen Verfahren. Zum anderen realisieren die ersten Approbierten mit Schwerpunkt Tiefenpsychologie auch die Fachkunde in Verhaltenstherapie und umgekehrt erwerben Verhaltenstherapeuten die tiefenpsychologische und psychoanalytische Fachkunde.

2012

2012 muss die räumliche Kapazität nochmals um ca. 200 qm im 3. OG Fischmarkt 5 erweitert werden. Erforderlich waren zusätzliche Kapazitäten in der Behandlung von Kindern und Jugendlichen (2 Räume) und für den Raumbedarf insbesondere der verhaltenstherapeutischen Module.

2013

Auf vielfache Nachfrage werden erfolgreich gruppentherapeutische Fachkunden sowohl in der Tiefenpsychologie als auch in der Verhaltenstherapie etabliert und in der Folge immer wieder neu aufgelegt.
Erneut wird das Raumangebot aufgestockt um zwei Behandlungsräume (KJ) und einen Seminarraum.

2014 bis 2019

Die seit 2001 bestehende enge organisatorische Kooperation der AfP mit der Erfurter Psychotherapiewoche (EPW) gewinnt an Bedeutung. Ausbildungskandidat(inn)en können zum halbierten Vorzugspreis am laufend wachsenden Themenangebot der EPW partizipieren, deren Teilnehmerzahl 2019 die Marke von 850 Teilnehmern erreicht. In der Folge wird im Erdgeschoss des Fischmarkt 5 das „Alte Auditorium“ angemietet, das von AfP und EPW gemeinsam genutzt wird.

Über die Jahre werden die Ausbildungsgebühren in zwei Schritten gesenkt, während die zur Verfügung stehenden Leistungen ausgeweitet werden. Insbesondere das Supervisionskontingent wird noch einmal angehoben und darüber hinaus so flexibilisiert, dass – je nach Bedarf – unterschiedliche Kombinationen aus Einzel- und Gruppensupervision gewählt werden können. Dies stellt einen Vorteil z.B. für entfernt wohnende Kandidat(inn)en dar, die Schwierigkeiten haben, Supervisionsgruppen zu bilden und nunmehr ein Modell mit überwiegend Einzelsupervision wählen können. Weiterhin werden die Auszahlungen aus Behandlungstätigkeit ausgeweitet.

Seit 2014 werden Infotage durchgeführt, in denen Interessierte sich über die Ausbildungen sowohl grundsätzlich als auch Bezogen auf die Bedingungen an der AfP informieren können. Die Zahl der Veranstaltung hat sich aufgrund wachsenden Interesses stetig erhöht, so dass derzeit jährlich 6 – 8 dieser Veranstaltungen durchgeführt werden. Seit 2018 gibt es zudem Infotage speziell für Ärzte.

Die Prüfungsvorbereitungen werden über die gesamte Ausbildungszeit ausgedehnt und in großem Umfang digital zur Verfügung gestellt. Im Basiscurriculum werden 9 digital zu bearbeitende und automatisch ausgewertete Multiple-Choice-Tests eingeführt. In der Vorbereitung zu den Staatprüfungen wird ein online bearbeitbares System von Tests zur Verfügung gestellt, die jeweils mit Staatprüfungen vergleichbar sind und eine zielgerichtete Vorbereitung ermöglichen. Die Anzahl der Tests steigt stetig.

Seit 2017 werden die Patientenakten digitalisiert archiviert.

2018 beendet Stefan Sewtz auf eigenen Wunsch seine Tätigkeit als Ausbildungsleiter und Ambulanzleiter des Bereichs Verhaltenstherapie. Ulrike Christoph-Grasse übernimmt die Ausbildungsleitung der VT, während Ann-Kristin Strauch die Ambulanzleitung der VT im Bereich Erwachsene und Cornelia Zink die Ambulanzleitung VT im Bereich Kinder und Jugendliche übernimmt. In der Tiefenpsychologie wird die Ambulanz nunmehr von Katja Bach im Bereich Erwachsene und Kerstin Adametz im Bereich Kinder und Jugendliche übernommen.

Die ärztlichen Weiterbildungskandidaten sowie die in der Weiterbildung zu Suchttherapeuten befindlichen Kandidaten werden seit 2018 durch spezialisierte und qualifizierte Mitarbeiter betreut.

2020

Die Coronakrise zwingt das Team und die Dozenten der AfP mitten im Semesterstart zur Umstellung des gesamten Ausbildungsprogrammes auf Videokonferenzen, ohne das in nennenswertem Umfang Veranstaltungen ausfallen. Den Ausbildungskandidat(inn)en wird somit die Einhaltung der gesteckten Zeitpläne ermöglicht, was für viele im Hinblick auf geplante Niederlassungen entscheidend ist. Lediglich Selbsterfahrungsgruppen müssen aufgrund der besonderen Anforderungen eine Zeit lang pausieren.
Der Großteil der Behandlungen der Ausbildungsambulanz wird in diesem Zeitraum auf Videosprechstunden umgestellt. Die Systemische Therapie wurde im Sommersemester 2020 in das Ausbildungsprogramm der AfP integriert. Der erste Ausbildungsjahrgang startete zum Wintersemester 2020/21.


Unsere Ausbildungsschwerpunkte


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