Akademie und Lehre

Einblicke

Lernen Sie die Akademie für Psychotherapie besser kennen. Auf den folgenden Seiten geben wir Ihnen verschiedene Ein- und Ausblicke in unsere tägliche Arbeit. Antworten auf weitere „Häufig gestellte Fragen“ finden Sie auf der Seite FAQ.

Studentinnen und Studenten der Akademie für Psychotherapie arbeiten zusammen in einer Arbeitsgruppe

Ausbildungskandidatinnen und -kandidaten arbeiten gemeinsam in einer Arbeitsgruppe.

Themenübersicht

  1. Einblick: Ein Tag in der Ausbildung
  2. Einblick: Die Stadt Erfurt
  3. Ausblick: Welchen Einfluss hat das Reformgesetz auf die Ausbildung nach alter Gesetzeslage?
  4. Ausblick: Wie lange wird an der AfP noch für die „alte“ Ausbildung immatrikuliert?
  5. Ausblick: Wie wird die Weiterbildung strukturiert sein?
  6. Ausblick: Ist die Fachkunde Gruppentherapie auch schon für diejenigen verfügbar, die noch die Ausbildung machen?
  7. Ausblick: Ab wann kann die neue Weiterbildung begonnen werden?
  8. Ausblick: Welche beruflichen Möglichkeiten haben approbierte psychologische Psychotherapeuten?

Einblick: Ein Tag in der Ausbildung

Ein typischer Tagesablauf ist abhängig von der Ausbildungsphase (Basiscurriculum oder vertiefte Ausbildung) und von der jeweils gewählten Ausbildungsgeschwindigkeit. Häufig wird der Theorieanteil als überraschend niedrig empfunden, da die 600 Stunden über einen Zeitraum von 5 Jahre verteilt nur etwa 8 Ausbildungsmodule pro Jahr bedeuten. Die Module finden in der Regel im Umfang von 16 Stunden Freitags/Samstags statt.

Die Zeit des Basiscurriculums (regelhaft 1. – 3. Semester) ist tendenziell arbeitsärmer als die Vertiefte Ausbildung, weil noch nicht behandelt werden darf. Somit ist in dieser Phase auch noch keine Supervision nötig. Weiterhin soll auch die Selbsterfahrung erst in der Vertieften Ausbildung und begleitend zu aktiver Behandlungstätigkeit absolviert werden. Dies alles kann es sinnvoll erscheinen lassen, die Praktische Tätigkeit (also die insgesamt 1.800 Stunden Praktika), schon im Basiscurriculum zu absolvieren, wenn das möglich ist. Sie sollten aber wissen, dass dies absolut keine Pflicht darstellt und die Praktische Tätigkeit in jeder anderen Ausbildungsphase – zum Beispiel als letzter Baustein vor der Prüfungsanmeldung – möglich ist. Letzteres kann für all diejenigen sinnvoll sein, die möglichst lange einen angestammten Arbeitsplatz beibehalten wollen und aus finanziellen Gründen oft auch müssen.

Das leitet über in die Frage, wie viel Tätigkeit neben der Ausbildung überhaupt möglich ist. Am komfortabelsten haben es hier diejenigen, die ohnehin in einer psychiatrischen Klinik arbeiten und die Praktische Tätigkeit by the way absolvieren können. Zumindest während der Vertieften Ausbildung sollte die Wochenarbeitszeit so oder so aber nicht über 20 oder maximal 30 Stunden hinausgehen.

Bedenken Sie bitte unseren Erfahrungswert, dass Sie bei einem Fulltime-Job einfach zu wenig Zeit für Ihre Ausbildung haben und Ausbrenn-Erscheinungen drohen. Natürlich ist auch die familiäre Situation von Bedeutung. Diejenigen, die eine Vollzeitausbildung anstreben, werden die ersten eineinhalb Jahre ihre praktische Tätigkeit absolvieren, und die restliche Zeit sich zu 100% auf die Ausbildung konzentrieren müssen.

Vollzeitler sollten bereits nach zwei statt drei Semester das Vorkolloquium absolvieren und im 3. Semester parallel restliche Basisanteile und beginnende Vertiefte Anteile absolvieren – ein dichtes Programm. Nehmen wir an, Sie haben das Basiscurriculum besucht, in dieser Zeit drei Erstinterviewfälle ausgearbeitet und auf dieser Grundlage erfolgreich das Vorkolloquium absolviert. Nun haben Sie die Berechtigung, die Behandlungstätigkeit (Praktische Ausbildung) unter Supervision zu beginnen.

Sind Sie in der berufsbegleitenden Ausbildungsgeschwindigkeit, könnte ein Wochenablauf so aussehen, dass 2,5 Tage (20 Wochenstunden) von Ihrem „Brot-Job“ beansprucht werden und die restliche Zeit zur Verfügung steht für Behandlungsstunden, Supervision, Selbsterfahrung, Theorie, Prüfungsvorbereitung und Literaturstudium. In einer Vollzeitausbildung drängen sich die genannten Bestandteile definitionsgemäß auf die ganze Woche zusammen.


Portraitfoto von Elena Zerfas

Elena Zerfas
Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin

Ich konnte mich während meiner Ausbildung jederzeit mit Fragen an das Team wenden. Für individuelle Besonderheiten konnten immer gute Lösungen gefunden werden. Insgesamt konnte ich Ausbildung und parallele Berufstätigkeit gut unter einen Hut bringen.


Einblick: Die Stadt Erfurt

Die Akademie für Psychotherapie befindet sich in einer der größten, besterhaltenen und schönsten Altstädte nördlich der Alpen. Sollte es die Zeit erlauben, lohnt sich der Besuch einer der zahlreichen fußläufig gelegenen Sehenswürdigkeiten. Dom und Severi, die Festung Petersberg mit ihren Minengängen, die kulturhistorisch herausragende „Alte Synagoge“ mit dem „Erfurter Schatz“, die Krämerbrücke und der EGA-Park sind nur einige Beispiele. Es lohnt sich aber schon, einfach durch die vielen mittelalterlichen Gassen zu schlendern.

Bildimpressionen der Stadt Erfurt:
Erfurt.de – das offizielle Stadtportal der Landeshauptstadt Thüringens
Video auf YouTube:
Deutschlands schönste Städte - Erfurt: Malerische Brückenstadt

Gleichzeitig bringt Erfurt als logistisches Zentrum in der Mitte Deutschlands eine einzigartige Verkehrsanbindung mit sich, die sich durch den ICE-Knotenpunkt und die Autobahnen A4 und A71 auszeichnet. Bezahlbare Hotel und Pensionszimmer sollten jederzeit ausreichend vorhanden sein.


Ausblick: Welchen Einfluss hat das Reformgesetz auf die Ausbildung nach alter Gesetzeslage?

Die Reform des Psychotherapeutengesetzes, die am 01.09.2020 in Kraft getreten ist, hat eine Übergangsfrist für die „alte“ Ausbildung bis 2032 (in Härtefällen bis 2035) formuliert. In dieser Zeit wird es ein Nebeneinander von alter Ausbildung und neuer Weiterbildung geben.

Die akademischen Zugangsvoraussetzungen werden für die kommende Weiterbildung grundsätzlich andere sein, da sich beide Systeme fundamental unterscheiden. Das heißt, dass beispielsweise klinische Psychologen (Master oder Diplom) zwar jetzt noch eine Ausbildung beginnen können, später aber nicht in die Weiterbildung zur/zum Fachpsychotherapeutin/en wechseln können. Dies ist dann den Absolventen der gerade gestarteten psychotherapeutischen Studiengängen vorbehalten.

Als Faustregel gilt, dass ein Wechseln von Aus- in Weiterbildung oder umgekehrt aufgrund der nicht kompatiblen Systeme unmöglich sein wird.


Ausblick: Wie lange wird an der AfP noch für die „alte“ Ausbildung immatrikuliert?

Derzeit erscheint es vertretbar, zumindest bis 2025 Ausbildungsgänge zu beginnen. Klar sein muss aber allen Beteiligten, dass das Ende der Übergangsfristen dann in greifbare Nähe rückt.


Ausblick: Wie wird die Weiterbildung strukturiert sein?

Wie schon erwähnt, wird die Ausbildung von Psychotherapeuten künftig zunächst in einem Psychotherapiestudium bestehen, das direkt zur Approbation führt.

Die z.B. für eine Kassenzulassung notwendige Weiterbildung (Erwerb der Fachkunde in einem Richtlinienverfahren wie Verhaltenstherapie, Tiefenpsychologie oder Systemischer Therapie) schließt sich dem Studium an und wird weiterhin an Instituten stattfinden, die sich von Ausbildungs- zu Weiterbildungsinstituten wandeln müssen. Die im Moment absehbaren Eckpunkte sehen eine 2-jährige klinische, eine 2-jährige ambulante und eine 1-jährige komplementäre Weiterbildungszeit vor.

In allen 3 Phasen sind die Weiterbildungskandidaten angestellt und werden ähnlich wie Ärzte in Weiterbildung bezahlt. Die ambulante Phase sieht einen Behandlungsstundenumfang von 1.600 Stunden vor. Integriert ist dann auch eine zusätzliche Fachkunde in der Behandlung von Gruppen im jeweilig gewählten Verfahren.


Ausblick: Ist die Fachkunde Gruppentherapie auch schon für diejenigen verfügbar, die noch die Ausbildung machen?

Ja, um eine Ungleichbehandlung auszuschließen, haben wir standardmäßig die Gruppenfachkunde zu attraktiven Bedingungen in die Ausbildung integriert.


Ausblick: Ab wann kann die neue Weiterbildung begonnen werden?

Auch hier gibt es noch einige Unsicherheiten. Zunächst sind die Details der Weiterbildung nicht endgültig geklärt, was sich vor allem auf die Frage der Finanzierbarkeit auswirkt. Die angestrebte Bezahlung der Weiterzubildenden nach klinischen Standards auch in der ambulanten Phase wird die Institute vor große Herausforderungen stellen.


Ausblick: Welche beruflichen Möglichkeiten haben approbierte psychologische Psychotherapeuten?

Das aus unserer Erfahrung am häufigsten angestrebten Ziel besteht in der Niederlassung, also der Erlangung einer Kassenzulassung und der Eröffnung einer psychotherapeutischen Kassenpraxis.

Voraussetzung ist neben der Approbation und Fachkunde auch das Vorhandensein freier Kassensitze, um die in den Sitzungen der Zulassungsausschüsse zum Teil heftig gerungen wird. Letzteres insbesondere in den größeren Städten und Metropolen, während sich durchaus Chancen auf einen Kassensitz ohne größere Wartezeiten in ländlichen Regionen bieten. Approbierte Psychotherapeuten sind gleichzeitig sehr gefragt in klinischen, insbesondere psychiatrischen Bereichen, wo sich ihre Stellung im Verhältnis zu den Ärzten – auch finanziell - zunehmend angleicht.

Weiterhin gibt es die Möglichkeit, eine Privatpraxis zu eröffnen, aber auch Tätigkeiten etwa als Coach oder Personalberater sind möglich und potentiell lukrativ.
 


Unsere Ausbildungsschwerpunkte


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